Olga macht den Führerschein

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Los Stopp Schade

oder Olga macht den Führerschein

Prolog

1,2 Millionen zugelassenen Pkw’s verstopfen in Berlin die Straßen und Plätze und das mit zunehmender Tendenz.
Hinzu kommen Lkw’s, Motorräder und sonstige Fahrzeuge. Wer seinen Randbezirk verlässt, wird sehr schnell merken, dass er ins Chaos fährt. In den täglichen Wahnsinn, der auf unseren Straßen herrscht. Dicke SUV’s quetschen sich durch kleine Gassen, darin eine 1,60 kleine Person auf dem Weg zum Bäcker, die mit einem Fiat Panda schon ausreichend motorisiert wäre. Gefühlte Hunderte Radfahrer in einer Schlange, geführt von einem Touristenführer, der wohl das Motto ausgegeben hat: „Wer bremst verliert“.
1,2 Millionen Pkw’s sind in Berlin unterwegs. Hinzu kommen noch Berufspendler, die die Zahl erheblich nach oben treiben. Es sind aber nicht nur die Fahrzeuge, die Probleme bereiten, es sind die Fahrer. Denn wir haben somit auch mehr als 2 Millionen unterschiedliche Meinungen die da unterwegs sind …und jeder hat Recht.
80 Prozent der deutschen Autofahrer halten sich für gute Autofahrer. Dagegen stehen fast 2.700.000 Unfälle, die 2017 polizeilich erfasst wurden. Man muss kein Mathematikgenie sein, um hier einen erheblichen Widerspruch zu bemerken. Dem Autofahrer scheint eine gesunde Selbsteinschätzung offensichtlich nicht gegeben.

Und es wird nicht besser…
Wer heutzutage sein Haus verlässt, sollte erst einmal deutlich nach rechts und links schauen, ob er nicht von einem wild gewordenen E-Scooter-Fahrer überrollt wird, der auf dem Gehweg mit 20 km/h dahinsaust und diesen scheinbar als eine lange Kegelbahn betrachtet und alles abräumt, was sich ihm in den Weg stellt.
Und wer dann noch weiß, wo er am Abend zuvor sein Fahrzeug geparkt hat und es schafft, auf dem Weg dorthin ohne Verletzungen einen Slalom zwischen umgefallenen Mietfahrrädern, kaputten Glasflaschen und sonstigem Gerümpel zu absolvieren, der hat oftmals den schwierigsten Part seiner Tour schon  überwunden.

Aber es gibt sie noch…
die netten Fahrzeugführer. Diejenigen, die mit dem Auto geduldig warten bis Oma langsam die Fahrbahn überquert hat, den Radfahrer der seine Fahrtrichtungsänderung deutlich anzeigt und sogar an einer roten Ampel anhält.
Es könnte so schön sein auf unseren Straßen. Etwas mehr Toleranz, eine gewisse Bereitschaft sich an bestehende Regeln zuhalten und etwas soziale Kompetenz.
Wer als Fahrlehrer in Berlin unterwegs ist, hat in den letzten Jahren gelernt umzudenken. Aus einer „normalen“ Fahrstunde wird so schnell ein reines Survival-Training.

Und es werden immer mehr…
Oft frage ich mich, ob ich es mir heute nochmal antun würde, einen Führerschein zu machen.
Es wird nun mal nicht leichter für die heutigen Bewerber. Aber die Fahrschulen sind gut ausgebucht und es scheint sich so schnell auch nicht zu ändern. Immer neue Fahrschüler sitzen im Theorieunterricht und dann kommt auch noch Olga – denn Olga macht den Führerschein!
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